SLADJAN NEDELJKOVIC



DREHORT, 2005
Videoprojektion, 5' 37", Ton


Der kurze Film zeigt verschiedene Ausschnitte von Alltag an der Gipsstrasse in Berlin-Mitte: Regen, der an den Fensterscheiben herabfliesst, einen Sonnenuntergang über den Hausdächern, Menschen im Hof. Titelgebend wirkt die Eingangsszene, die ein Filmset zeigt, zudem ein rot leuchtendes Kinosignet an einer Fassade. Doch der kleine Film hat nicht den Charakter eines Making-of-Films, die man in der Kinoindustrie findet. Vielmehr bietet das Filmen eines Drehorts, eines Schauplatzes die Möglichkeit, darüber nachzudenken, was denn einen Ort zu einem Drehort überhaupt macht.



Ein besonderer Blickwinkel? Eine spezielle Atmosphäre? Gar das Gefühl von Melancholie? Der Kurzfilm, der ohne Realton auskommt und als Hintergrundsgeräusch das ständige Sirren eines Filmprojektionsgerätes aufweist, stellt diese Fragen unaufdringlich, aber mit einem deutlich visuellen Input: Gesprächsfetzen, die möglicherweise die Dreharbeiten des Künstlers begleitet haben, sind als Textspur am unteren Bildrand hinterlegt. Was die da wohl drehen? lautet die zentrale Frage.