SLADJAN NEDELJKOVIC



O.T. (IKOSAEDER), 2019
Entwurf Kunst am Bau Wettbewerb für das Bundesministerium für Gesundheit in Berlin
Ausgelobt von ARGE ÖPP BMG Mauerstraße Berlin


Der Entwurf besteht aus 3600 Glas-Ikosaedern, die in Größe und Farbgebung variieren. Die unterschiedlich großen Glasobjekte ziehen sich über die Wände und Eckkanten des Festsaals hin und schaffen so eine räumliche Tiefe. Auf der Wand entsteht ein buntes Licht- und Schattenspiel. Die Oberflächen der bunten Glaskörper sind geschliffen und reagieren so auf subtile Weise auf die orts- spezifischen Lichtverhältnisse: Bei Sonnenschein leuchten sie intensiv, bei bedecktem Himmel sind die Farben matter. Kleine Glas-Ikosaeder leuchten heller als große, weil sie lichtdurchlässiger sind. Der strengen architektonischen Linie der Architektur fügt die Installation eine spielerische Leichtigkeit hinzu, die mit ihren farblichen Akzenten eine neue Atmosphäre schaffen kann.

Ausgangspunkt des Entwurfes war die Auseinandersetzung mit geometrisch-dekorativen Formen, wie sie zum Beispiel an der Wand im Eingangsbereich des Foyers Mauerstraße zu finden sind. Die Wand besteht aus hexagonalen, sich wiederholenden Elementen. Ikosaeder sind geometrische Gebilde aus 20 gleichmäßigen Dreiecken, die in Form der Installation etwas edles und Kostbares suggerieren. Die kristallförmigen Objekte kann man mit Molekülen, Atomen und Edelsteinen assoziieren, die in chemischen Verbindungen oder in der Natur vorzufinden sind.

Edelsteine gelten traditionell als klassische Krisenwährung, da sie aufgrund ihrer Wertbeständigkeit einen guten Schutz vor Inflation bieten. Neben dieser gedanklichen Verbindung zu der Historie des Gebäudes als Bankhaus, nimmt die Arbeit Bezug zu der Arbeit des Bundesministeriums für Gesundheit, das sich unter anderem auf Gesetzesentwürfe, Gesundheitsschutz, Überwachung von Arzneimittel und Medizinprodukte konzentriert. Der Ikosaeder ist einerseits Sinnbild für ein Molekül und dessen Verbindung in chemischen und pharmazeutischen Produkten, andererseits sollen die Kristalle symbolisch für die Alchemie stehen und an die Wurzeln der Chemiewissenschaft erinnern. Mit der Installation soll zudem eine positive Energie frei gesetzt werden, eine bunte Vielfalt mit Symbolwert für die Verbindung von Kreativität, Forschung und Wissenschaft.




O.T. (IKOSAEDER), DETAIL, 2019