SLADJAN NEDELJKOVIC



IM KINO, 2005
Videoprojektion, 7' 04", Ton


Im Kino zu filmen, hat den Ruch des Verbotenen: Raubkopien, Bilderklau. Wem gehören die Bilder, die wir im Kino sehen? Dem Regisseur, der sie produziert hat? Dem Schauspieler oder dem Kinobesitzer? Oder gehören sie vielmehr dem Betrachter, der im Dunklen eines mit rotem Plüsch ausgestatteten Saales sitzt und das Bilderflimmern an der Leinwand in sich einspeichert? Die Videosequenz von Sladjan Nedeljkovic über eine Filmvorführung im „Arsenal“ von Heiner Carows „Die Legende von Paul und Paula“ (DDR 1973) führt diese Bild-im-Bild-Geschichte aus einer eigenwilligen Perspektive vor.



Das Rechteck der Kinoleinwand befindet sich schräg im Video-Format, der Ton ist ausgeblendet ausser in einer Szene, in der das DEFA-Orchester im Film unter freiem Himmel aufspielt. Zwischen den abgefilmten Spielfilmausschnitten werden schwach erleuchtete Zuschauerreihen eingefügt. Die Handlung aus dem Film bleibt unklar, da sie nur fragmentarisch und ohne Ton wiedergegeben ist. Wichtiger werden im Gegenzug die  eingeblendeten Fragen und Vorschläge der im Dunklen verborgenen und stimmlos bleibenden Betrachter zu den gefilmten Bildern des Künstlers.


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