SLADJAN NEDELJKOVIC



TRANSFORMERS, 2004
Videoprojektion, 4' 42", Ton


„Wer gestaltet die Träume und die Alpträume?“ fragt eine schnarrende Stimme. An einem Küchentisch sitzen drei Personen – die Gesichter mit roten Feldern abgedeckt, so dass sie anonym bleiben. Sie erzählten mit ihren vom Computer verfremdeten Stimmen über Musik, von Songs, die sie geschrieben haben, von ihren Träumen und Hoffnungen. Davon, dass sie in diesem Land bleiben wollen. Hört man ihren Stimmen zu, erfährt man nach und nach, dass sie sich hier ohne Papiere aufhalten und eine Pop Band gegründet haben.



Die Band heisst Transformers; sie gibt Konzerte. Die Öffentlichkeit, ihre Bekanntheit schützt sie davor, ausgewiesen und rückgeschafft zu werden. Die Band ist fiktiv. Sladjan Nedeljkovic hat sie erfunden. Er hat Sätze und Aussagen zusammengestellt für ein Interview, das die Schauspieler des Videos, geschützt durch die Gesten der Kunst, geben. Die Illegalen, die ‚Sans papiers’, sie existieren. Der Künstler macht behutsam auf ihre Schicksale, ihr Selbstbewusstsein und ihre Kreativität aufmerksam. Die roten Monde bewegen sich mit den Gesichtern im gefilmten Raum der Küche. Wie ein Tanz von Lampions. “So as not to meet the same fate.”


Transformers, Text (frz.) von Maryline Billod,
veröffentlicht im Swiss Art Awards Katalog 2004


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